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16. Juli 2006

Rotgschirr

(gepostet im Bereich Berg)

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Um 0400 kündigt sich schön langsam der Morgen an. Am Horizont erkennt man das Plateau in Richtung Hinterstoder, dass schön vom Mond beleuchtet wird. Es ist aber dermaßen frostig, dass ich überhaupt keine Motivation verspüre die Digicam hervorzukramen. Recht spät wird das Biwak gegen 0630 wieder im Rucksack verstaut und müde ein Müsliriegel-​Frühstück verputzt. Durch den Abstieg zur Hütte werden die Muskeln wieder schön warm und die Müdigkeit weicht aus dem Körper. Unten erfahre ich, dass einige Gäste wohl durch intensive Schnarcherei eine noch härtere Nacht hatten als ich. Selbst zwei Bergfexinnen, die ein eigenes Zimmer über der Küche hatten, konnten bis 0300 keinen Schlaf finden, da die Hüttengaudi doch etwas länger gedauert hat.

Also weiter zum Rotgschirr. Hier ist vor allem das bizarre Stück mit großen Kalkplatten recht interessant. Teilweise wirkt es als hätte jemand eine Kalkmasse wie Plastilin durch eine Playdoo-​Form gepresst. Darin eingebacken finden man immer wieder Megalodonten, die Leitfossilien des Dachsteinkalks. Im Schutt des letzten Steilaufschwungs begegnet man häufig dem Rundblättriges Täschelkraut (Thlapsi cepaeifolium) und der Schwarzrandigen Schafgarbe (Achillea atrata). Am Gipfel bin ich durch den späten Aufbruch bzw. den Abstieg vom Elm ganz alleine. Immer wieder bemerkenswert der Ausblick auf Elmsee und Lahngangsee mit Dachstein im Hintergrund. Ohne mich lang aufzuhalten erreiche ich in einer flotten Stunde wieder die Hütte. Der Hüttenwirt (aka Mr. Ingo) empfiehlt: Kartoffelsuppe (raffiniert gewürzt) und Apfelstrudel (Riesenportion).

Nachdem das Camelback wieder mit frischen Quellwasser befüllt ist, beginne ich gemütlich mit dem Abstieg ins Tal über den Sepp-​Huber-​Steig. Irgendwie wird der Steig von Jahr zu Jahr im unteren Teil schlechter, was sicher auch mit dem stark erodierenden Dolimit zusammenhängt. Weiters muss man auch bedenken, dass die Wegbetreuer ihre Arbeit ehrenamtlich ausführen. Entlang des Abstiegs wächst häufig die Dunkle Glockenblume (Campanula pulla) ein österreichischer Endemit der in den nordöstlichen Kalkalpen recht häufig ist.

Nur Schönwetterwolken zieren einen strahlend blauen Himmel und endlich ist das Panorama des steil aufragenden Kessels zu erblicken. Natürlich ist der Zwölfer jetzt total frei. Nach obligatem Fortstraßenlatscher zurück zum Almsee kutschiere ich noch zwei Weanabazis zum Almtalerhaus, wo ich mich mit einem frischen Eggenberger + Bergsteigertoast für diesen gröberen Spazierer belohne.

PS: Gehzeiten gibt's diesmal nicht, da durch die viele Knippserei diese völlig unbrauchbar wurden.

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