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4. November 2018

Kosennspitz, Angerkogel und Nazogl

(gepostet im Bereich Berg)

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Nach über einem Jahrzehnt besuchen Bergfexing Dad und ich wieder einmal das Plateau des Hochangern und drehen eine Runde über Kosennspitz, Angerkogel und Nazogl. Es ist ungewöhnlich warm an diesem Novembersonntag. Das Thermometer zeigt um 0840 bei der Hintereggealm +12 °C und es weht kaum Wind. Wir sind zwar über der Inversionsschicht und somit dem Nebel entflohen, aber hohe Schleierwolken dämpfen den Sonnenschein. Unter den vielen Almhütten sticht eine nigelnagelneue Hütte sofort hervor. Diese steht nun anstatt des alten Pichlerischen Grandhotels. Wir sind natürlich neugierig und schauen mal hinein. Die Hütte wird sicher sehr schön. Der Ofen sieht schon mal klasse aus. Vorbei an der Kinkhütte führt uns der Weg in die Südflanke des Nazogl. Dieser verläuft zuerst noch recht gemütlich, doch schon bald bringen uns unzählige kleine Kehren ordentlich ins schwitzen. Die Kondition lässt etwas zu wünschen übrig. Kein Wunder: Der letzte 2000er ist auch schon wieder 5 Jahre her. Doch mit jedem Höhenmeter wird die Aussicht auf Grimming und Hochtausing besser. Hochtor und Reichenstein sind schon in der Sonne. Hoffentlich erhaschen auch wir bald einige Sonnenstrahlen. Kurz vor der Abzweigung zum Kosennspitz überholt uns ein Pärchen und meint: "Die Welser trifft man auch überall!". Wie sich herausstellt, kennen sie mich von meinen Tourenberichten. Bergfexing Dad meint nur lapidar: "Mir dir konn ma a nirgendsmehr hingeh!"

Endlich am Plateau angekommen, beginnt die eigentlich Genusstour. Die Aussicht auf die Warscheneckgruppe vom Kleinmöbling bis zum Warscheneck ist fantastisch. Ich hab schon ganz vergessen wie schön es hier oben ist. Mit blauem Himmel und goldgelben Lärchen wäre es aber noch ein bisserl besser. Auch König Dachstein wird uns ständig begleiten. Nach gut 2h40min erreichen wir den einsamen Kosennspitz. Die schroffen Felswände, die ins Weißenbachtal abfallen, sind schon sehr beeindruckend. Auch heute zaubern wir eine gediegene Jause aus dem Rucki. Das Raufschleppen mag zwar anstrengend sein, eine gute Mahlzeit und ein Schluck vom kalten Zipfer entschädigt aber für die Strapazen. Pünktlich um 1200 brechen wir wieder auf. Der Wind legt zu und wir packen Jacke und Haube aus. Die Hände werden klamm. Hinüber zum Angerkogel nehmen wir dann das gut ausgetretene und mit Steinmännern markierte Wegerl. Hier ist der Wind dann fast schon ein bisserl unangenehm. Der erfahrene Skitourengeher/Schneeschuhwatschler weiß ja, dass es hier auch im Winter ordentlich abgeblasen ist. Die Vegetation dokumentiert dies auch eindrucksvoll. Zwergsträucher sucht man hier vergeblich. Dafür finden sich auffällige viele Strauchflechten. Die Schneeflechte (Flavocetraria nivalis) und die Ebenästige Rentierflächte (Cladonia portentosa) finden sich oft auf oberflächlich versauerten Böden, denen auch im Winter die schützende Schneedecke fehlt. Die Totengebeinsflechte (Thamnolia vermicularis) wächst hier auf nacktem Rohboden. Ihre strahlende weißen Thalli erinnern ein bisschen an Vogelknochen. Unterwegs trifft man auf einen Felsen, der mit leuchtend orangen Flecken überzogen ist. Dies ist die Zierliche Gelbflechte (Xanthoria elegans), eine so genannte ornithocoprophile (=Vogelscheiße liebende) Flechte. D.h. sie wächst gerne auf markant exponierten Felsen, die von Vögeln als Standplatz genutzt werden.

Am Angerkogel angekommen, mache ich nur ein kurzes Foto vom Gipfelkreuz und wir verkriechen uns sogleich auf die Leeseite. Ein Schluck vom Lärchenschnaps verwandelt den Magen in einen wohligen Ball aus Wärme. So gestärkt wandern wir hinüber zum nahen Nazogl. Inzwischen scheint sogar die Sonne und ich packe die Sonnenbrille aus. Auch am Nazogl verweilen wir nur kurz und Bergfexing Dad und ich beginnen mit dem Abstieg um 1345. Aufgrund der schönen Bänke aus Dachsteinkalk vernichten wir die Höhenmeter recht flott. Die Knie schmerzen zwar ein wenig, aber bereits um 1500 treffen wir wieder bei der geöffneten Kinkhütte ein, wo wir bei tief stehender Sonne noch ein kühles Gösser genießen.

Fazit: Eine sehr lohnende Runde. Ich glaube Ende Mai / Anfang Juni zur Petergstammblüte und mit etwas Altschnee am Plateau ist es sicher auch recht fesch. Die Tour steht dann 2019 am Programm

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