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12. Juli 2011

Schafberg

(gepostet im Bereich Berg)

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Sodala. Die letzte Prüfung des Bachelorstudiums ist erfolgreich abgeschlossen, also ist wieder mal ein bisschen Zeit für einen gediegenen Bergsparzierer. Mit von der Partie ist mein Studienkollege Robin, seines Zeichens gewiefter Botaniker und ebenfalls geländegängig. Gemeinsam starten wir um 0700 über die Burggrabenklamm hinauf zur Eisenau Alm. Lange verweilen wir im frischen Schluchtwald und bestimmen viele Pflanzen, wobei die Exkursionsflora wie immer wertvolle Dienste leistet. Robin kennt wieder ganz andere Arten als ich und so wird jeder heute wieder mal ein Kilo gscheida. Nun im Juli fruchten bereits viele Pflanzen, wobei ja die Früchte genauso faszinierend und einzigartig sind wie die Blüten. Zu den Highlights zählen heute Breitblättriges Pfaffenhütchen (Euonymus latifolius), Trauben-Holunder (Sambucus racemosa), Christophskraut (Actaea spicata). Sonst erspähen wir noch Alpen-Heckenkrische (Lonicera alpigena) und Schwarze-Heckenkrische (Lonicera nigra) direkt nebeneinander. Diese Sträucher fallen durch ihre markanten Doppelbeeren auf. Die stattliche Wald-Engelswurz (Angelica sylvestris) zählt in der Klamm zu den gemeinsten Pflanzen überhaupt.

Bei diesem Bestimmungsmarathon vergeht die Zeit natürlich wie im Flug und erst 3h später erreichen wir das weite Almgelände. Ohne Pause marschieren wir bergan um über den Himmelspfotensteig zum Gipfel zu gelangen. Im Wald werden dann in sportlichem Tempo ordentlich Höhenmeter erwandert, wodurch die Bestimmungsarbeit etwas leidet. Endlich lassen wir den Wald hinter uns und erreichen die sonnigen Wiesen oberhalb des Suissensees. Zwischen den hiesigen wärmeliebende Arten wie Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) und Parlatore-Staudenhafer (Helictotrichon parlatorei) tummeln sich unzählige Apollofalter (Parnassius apollo). Eine Sommerwurz bestimmen wir näher. Diese entpuppt sich als die Thymian-Sommerwurz (Orobanche alba) und begeistert mit einem starken Geruch nach Gewürznelken. Die Flora wird bergan immer abwechslungsreicher. An der kühlen Nordseite findet sich etwa der blühende Milch-Mannsschild (Androsace lactea). Kurz nach Mittag erreichen wir die Himmelspforte, wo wir mit 1000enden Touristen eine längere Pause einlegen und uns ein kühles Weizen genehmigen. Es herrscht bestes Sommerwetter und die Fernsicht ist optimal. Der Schafberg ist sowieso ein ganz besonders gutes Aussichtsplatzerl. Aber auch mit einigen botanischen Spezialitäten kann dieser Berg aufwarten. Auf dem weg zur Spinnerin begegnen wir Österreichischem Kohlröschen (Nigritella nigra) und Alpen-Astern (Aster alpinus). Leider, leider ist der Allermannsharnisch (Allium victorialis) bereits verblüht. Diese besondere Lauchart wächst hier in unglaublichen Massen.

In der Nachmittagshitze erfolgt der Abstieg nach Osten vorbei am Wetterloch, wo der konstante Luftzug aus dem Berginneren angenehme Abkühlung verschafft. Den Mönichsee lassen wir rechts liegen. Mühsam ist der Gegenanstieg um endlich hinunter zum Mittersee zu gelangen. Hier genehmigen wir uns ein herrliches Bad im kühlen Wasser. Als besondere Attraktion kann der geneigte Pflanzenfreund hier das Langblättrige Laichkraut (Potamogeton praelongus) bestaunen. Es handelt sich hierbei um das einzige Vorkommen in Salzburg und Oberösterreich. Erfrischt legen wir dann ohne Leiberl die letzten Höhenmeter hinunter zur Eisenau Alm zurück, die Robin und ich etwas erschöpft erreichen. Doch ein kühler Most spendet wieder Kraft. Mit langen Schatten gelangen wir erst um 1830 wieder retour zum Ausgangspunkt.

Fazit: Oh yeah. Ein Bergbotaniktrip vom Feinsten. Robin ist wirklich ein ausgezeichneter Begleiter für so eine Unternehmung. Von dieser Tour werde ich die nächsten Monate eh zehren müssen, denn ein neues Projekt muss in Angriff genommen werden: Harry und Sarah bauen ein Haus!

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