<< Großer Sonnstein

| Übersicht |

Hinteregger Alm >>

9. Jänner 2011

Sanduhrenparadies (V)

(gepostet im Bereich Berg)

NebelTraunsee.jpgzoomPicture

SanduhrenparadiesErsteSeillaenge.jpgzoomPicture

LampiTaugts.jpgzoomPicture

MirTaugtsAuch.jpgzoomPicture

HarryImVorstieg.jpgzoomPicture

TraumhafteKraxlerei.jpgzoomPicture

Baumstand.jpgzoomPicture

SanduhrenparadiesLetzteSeillaenge.jpgzoomPicture

TraunseeInversion.jpgzoomPicture

Der Traunstein. Ein geniales Ganzjahressportgerät, wie Lampi meint. Bei seiner gestrigen Besteigung des Stoa (via Hernler), zeigte sich bereits eine apere Südwestseite. Hüttenwirt Kurt, den er unterwegs traf, meinte auch, dass der Naturfreundesteig schön schneefrei ist. Als mich dann Lampi bezüglich einer Begehung der Kletterroute /Sanduhrenparadies anrief, habe ich natürlich sofort zugesagt. Vermutlich habe ich ihn überhaupt nicht ausreden lassen ;)

Schon bei unserer Anfahrt, zeigt sich wieder einmal beeindruckend die speziellen Temperaturverhältnisse am Ostufer des Traunsees. Betrug die Temperatur in Gmunden noch -2°C, steigt sie am Ostufer rasch auf +1,5°C. Eigentlich hatten wir uns mit Assi verabredet. Doch als dieser nach 30 Minuten Wartezeit immer noch nicht eintrifft, brechen wir auf und spazieren über die unangenehm vereiste Forststraße zum Einstieg des Naturfreundesteigs, dem wir kurz folgen um dann die Schotterriese Stubbüchse zu queren und über den Gmunder Weg (III) zum Einstieg Sanduhrenparadies gelangen. Unterwegs können wir noch beobachten wie der Nebel von Gmunden über den See nach Süden zieht. Interessant, denn hier oben weht der Wind aus der anderen Richtung. Am Einstieg angelangt, justieren wir unsere Kletterausrüstung. Also werden die erst gestern erstandenen Kletterpatscherl anprobiert. Der rechte Schuh passt. Der linke Schuh… Mooooment. Irgendwie ist dieser etwas enger. Gibt's doch nicht. Wurden mir doch tatsächlich zwei Schuhe in unterschiedlichen Größen verkauft. Glücklicherweise kann ich mich noch reinzwicken und somit steht genussvollem nichts mehr im Wege. Die Verhältnisse sind optimal. Die komplette Route ist staubtrocken und sonnig. Auch der Fels ist angenehm warm. Lampi unterweist mich noch kurz in Kommandos, Standbau und Sicherungstechnik. Wesentlich unkomplizierter als gedacht. Learning by doing and abschauing (by SchrutkaBua) ist einfach effektiver als ein Kurs in der Halle! Die erste Seillänge begeht Lampi im Vorstieg. Kurz mache ich mir Sorgen, ob die 5 Expressen und 3 Karabiner für die Zwischensicherungen reichen. In der Topo stehen ja 10 Expressen. Aber meine Sorgen sind unbegründet. Alles geht sich wunderbar aus. Die Route verläuft ausgesprochen fein und der Routename ist wohl gewählt. Hier gibt es tatsächlich ein Überangebot an Sanduhren, die auch sehr gut mit fixen Schlingen ausgestattet sind. Auch die Stände sind doppelt und mit Ring ausgestattet, wodurch der Standbau flott erledigt ist. Die nächste, fast zu kurze, Seillänge gehe ich dann im Vorstieg. Mit dem genialem ATC-​Guide Sicherungsgerät ist die Sicherung des Nachkommenden ein Kinderspiel. Der Umbau zur Sicherung des Vorsteigers ist auch nur ein Handgriff. So klettern wir dann im Überschlag weiter. Mitten drinnen haben wir dank langem 60 m Zwillingsseil zwei Seillängen zusammengelegt. Jeder Klettermeter ist Genuss pur. Traumhaftes Frühlingswetter und Traunseeblick inklusive. Die Route stellt an meine Technik und Kraft keine allzu hohen Anforderungen. Die einzelnen Stellen mit Schwierigkeitsgrad V sind schnell gemeistert. An einer schönen und schirmförmigen Föhre (Pinus sylvestris) befinden sich noch die Überreste des Wandbuchkastens. Ein Büchlein wäre schon fein. Lampi und ich fragen uns, ob wir heuer die ersten Kletterer im Sanduhrenparadies sind. Unterwegs sehen wir noch einen rotweißen Heißluftballon, der sich gefährlich tief und viel zu nahe am Wald in Nähe Karbach befindet. Einige Minuten später können wir ihn schon nicht mehr sehen. Wo mag der Ballon wohl niedergegangen sein? Viel zu schnell enden die 7 Seillängen. Kräftemäßig wären schon noch Reserven da.

Am Normalweg angekommen genießen wir noch das frühlingshafte Wetter. Am Pionierbankerl legen wir eine kurze Pause ein und bestaunen den Sulzkogel. Das kleine Kreuz zeugt davon, dass diese markante Nadel auch klettermäßig besteigbar wäre. Leider haben wir überhaupt keine Ahnung wo hier die Routen verlaufen und ob überhaupt Bohrhaken vorhanden sind. Gesehen haben wir auf die Schnelle nichts. Kurz bevor wir die Forststraße erreichen, sehen wir noch ein Feuerwehrauto, das mit Blaulicht von Karbach herüber fährt. Irgendwie können wir uns darauf keinen Reim machen. Das Rätsel wird dann am Parkplatz gelöst. Der Ballon ist im Wald bei Karbach kontrolliert notgelandet und muss dann morgen geborgen werden. Die Nachbesprechung findet dann obligat beim Steinmaurer in Gmunden statt.

Fazit: Meine erste alpine Mehrseillängentour. Und gleich eine ganz wunderbare Route. Wer hätte schon gedacht, dass man mitten Winter so eine feine Tour unternehmen kann? Ich bin auf jeden Fall mit dem Kraxelvirus infiziert. In diesem Sinne: Mag mehr klettern!

PS: Einen /gipfeltreffen.at Bericht, sowie einen /Bericht von Lampi gibt es auch.

Kommentar verfassen

Dein Name

Deine Homepage

Dein Kommentar

Anti-SPAM
Bitte mach in die schwarz umrandeten Felder ein Häkchen.


<< Großer Sonnstein

| Übersicht |

Hinteregger Alm >>