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1. Februar 2011

Hütteneckalm

(gepostet im Bereich Berg)

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Schon wieder hat sich eine stabile Inversionslage eingestellt. Also flüchte ich erneut aus dem Nebel ins sonnige Gebirge. Aber die Zeit ist knapp, darum benötige ich ein feines Wanderziel mit nicht allzu langer Anfahrt. Der ursprüngliche Plan vom Ausgangspunkt Müllibankerl auf den Grünberg zu spazieren, wird rasch verworfen. Ein Tourengeher berichtet, dass der Nebel sich verdichtet und gleichzeitig nach oben steigt. Da die Webcam auf der Katrin einen über die Nebelecke emporragenden Sonnsteingipfel zeigte, flitze ich nach Ebensee. Verflixt². Auch hier ist der Nebel höher gestiegen und ich kann bereits vom Landeplatz aus den Gipfel unterhalb der Nebelgrenze ausmachen. Nun ist guter, und vor allem sonniger Rat teuer. Postalm? Nein, Maut. Hmm. Am Predigtstuhl war ich ja schon ewig nicht mehr. Ein kleiner Spazierer zur Hütteneckalm passt dann gut ins Programm.

Um 1200 starte ich am Berggasthof Predigtstuhl, wo mich endlich strahlend blauer Himmel empfängt. Wie ich sehe ist der Sommerweg bestens ausgetreten. Die Frage ist nur: Wie weit? Also doch lieber die Schneeschuhe schultern. Im schattigen Fichtenforst ist es noch knackig kalt und ich freue mich über jeden Sonnenstrahl. Immer wieder erhasche ich vereinzelt Blicke auf König Dachstein, der weit über die Inversion in den azurblauen Himmel ragt. Bevor der Weg in eine Haarnadelkurve nach links abbiegt, folge ich einer Schneeschuhspur in tiefen Pulverschnee. Herrlich. Ich quere einmal die Loipe und erreiche schließlich über diese die Roßmoosalm. Es folgt nun ein längeres schattiges Stück, wo ich ordentlich die Schlagrate erhöhe, um rasch zum sonnigen Bergsturz zu gelangen.

Am 15. Oktober 1978 brachen hier um 18:15 schätzungsweise 50.000 bis 60.000 Kubikmeter Fels aus, wovon die eindrucksvollen großen Felsen noch heute zeugen. Interessanterweise ist die Zwerchwand eine Scholle aus Tressensteinkalk des Jura, wobei die eigentliche Wand die Stirnseite dieser Scholle ist. Unter der Scholle befinden sich tonreiche Sichten aus Haselgebirge und Lias-​Fleckenmergel, die Wasser stauen. Durch hohe Niederschläge, wie für das Salzkammergut typisch, neigt das Gebiet zu Rutschungen und senkt sich hierbei ab, wodurch sich in der Zwerchwand tiefe Klüfte bilden und die Felswand schließlich zerberstet. Ähnliches ereignet sich auch am Sandling. Einen Gutes hat dieser Vorgang jedoch: Jede Menge Boulder-​ und Kraxelfelsen, sowie schöne Kletterrouten in der Wand.

Vom Felssturz zur Hütteneckalm benötige ich nur wenige Minuten. Überrascht bin ich, als ich die vielen Spuren – auch Spuren von Skidoo und Pistenraupe – sehe. Da die Hütteneckalm jeden Sonntag geöffnet hat, ist bei Schönwetter sichtlich viel los. Heute ist es jedoch beschaulich. An der warmen und sonnigen Hüttenwand sitze ich im kurzärmligen Leiberl, zapfe mir ein kühles Bierchen und bestaune dabei seine Majestät. Ich glaube rechts vom Schöberl sehe ich sogar die Spur von der Simony Hütte zur Randkluft. Puh, heute wäre sicherlich das perfekte Dachsteintagerl. Auch wenn es noch so gemütlich ist, nach über eine Stunde sonnenbaden wird es Zeit wieder aufzubrechen. Die Sonne wirft bereits lange Schatten und es wird spürbar kälter. Im Gasthof genehmige ich mir noch ein knuspriges Schnitzel, bevor ich wieder ins neblige Wels zurückkehre.

Fazit: Schön war's. Aber für den kurzen, jedoch äußerst aussichtsreichen Spazierer, eine viel zu lange Anfahrt.

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