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Ich glaube eine gemeinsame Traunsteintour planen mein Bruder Gerold und ich schon seit einem Jahr. Nun werden endlich Nägel mit Köpfe gemacht und wir starten um 0620 am Parkplatz direkt vor dem Einstieg Kaltenbachwildnis / Hans-​Hernler-​Steig. Über dem See hält sich noch hartnäckig der Nebel bis in etwa 800 Meter Höhe. Irgendwie herrscht schon ein bisschen Herbststimmung. Die letzte Begehung des "Hernler" ist auch schon wieder ein Weilchen her. Laut Tourenbuch erfolgte diese am 7. September 1993. Dann wird's eh wieder mal Zeit ;) Durch den Hochwald bis zu ersten Leiter bin ich noch nicht 100%ig leistungsfähig. Schließlich laufe ich mich doch noch warm. Gerold schlägt ein ordentliches Tempo an, das ich dank Höhentraining und leichtem Rucksack heute ausnahmsweise mithalten kann. Der Bursche ist ja topfit.

Bei diesem Tempo bleibt für die Botanik wenig Zeit. Nur ein Berg-​Lauch (Allium senescens) sticht markant heraus. Leider verwackle ich das Foto *grr* Zwischen Muarlwald und Dachsteinblick ist vor einiger Zeit eine Mure abgegangen, wodurch der Steig einige Tage gesperrt war. Aber heute ist die Stelle wieder problemlos passierbar. Inzwischen sind wir schon über der Nebeldecke und bestaunen die Szenerie. Wunderbar ragt das Höllengebirge aus dem Nebelmeer. Plötzlich hören wir einen Hubschrauber und denken an eine Lieferung für die Hütten am Gipfel. Doch der Hubschrauber fliegt in engen Kurven steil nach unten. Wie wir später bei Kurt am Traunsteinhaus erfahren, ist eine Frau am Zierlersteig abgestürtzt und wurde schwer verletzt abtransportiert.

Durch den Brandgraben geben Gerold und ich noch einmal ordentlich Gas. Beim Einsteig des Traunsee-​Klettersteigs machen wir ein kurzes Verschnauferli. Der Einsteig ist ja ordentlich weit oben und überwindet die letzten 150 Höhenmeter zur Gmundner Hütte. Kurz vor dem Plateau erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen. Die nahe Hütte erreichen wir nach 2h10min Aufstieg. Pesef besorgt uns noch zwei Dosen Zipfer, da wir unser Gipfelbier vergessen haben. 10 Minuten später sitzen wir auch schon am 1000er Bankerl. Das Wetter ist einfach traumhaft und die Fernsicht sehr gut. Unten lösen sich gerade die letzten Nebelreste auf. Scheint wieder ein toller Sommertag zu werden.

Nach ausgiebiger Rast flitzen wir auch schon wieder vorbei am Traunsteinhaus und steigen über den Naturfreunde-​Steig ab. Inzwischen müssen wir mit vermehrtem Gegenverkehr rechnen, doch man kann eh überall gut ausweichen. Gekonnt tänzeln wir über die Felsen und legen eine ordentliche Pace vor. Tja, wer auf Wanderstöcke verzichtet, trainiert seinen Gleichgewichtssinn ;) So erreichen wir nach 1h40min wieder die Forststraße. Nach diesem rasanten Abstieg auf der sonnigen Südwestseite lockt natürlich ein Sprung in den Traunsee. Optimal sag ich da nur. Man fühlt sich wie neugeboren. Da um 1145 das Gasthaus Moaristidl noch nicht geöffnet hat, fahren wir gleich zurück nach Eberstalzell, wo wir auf der Bergerschen Terrasse mit einem kühlen Zipfer auf diese nette Vormittagstour anstoßen. Bergfexing liegt ganz offensichtlich in der Familie

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