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15. Mai 2009

Langfirst - Überschreitung

(gepostet im Bereich Berg)

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Laut dem alten AV Führer von Wolfgang Heitzmann zählt eine Überschreitung des Langfirst zu den schönsten Touren im Hintergebirge. Auch Hannes hat mir die Tour schon empfohlen. So ein Marketing macht natürlich neugierig. Eigentlich wollte ich mit dieser Runde noch bis Anfang Juni warten, aber ich hab's einfach nicht mehr ausgehalten. Als Alternative wäre die Triftsteig – Anlaufalmrunde am Programm gestanden, die heute nicht optimal gewesen wäre, wie sich später noch herausstellen sollte.

So starten Bergfexing Dad und ich um 0940 am Holzlagerplatz am Hanslgraben. Die letzten Schneereste sind geschmolzen. Aber auch die Niederschläge der letzten Tage, ließen das Bacherl ordentlich anschwellen. Die erste Überquerung gestaltet sich bereits knifflig. Doch mit Steindamm & Wanderstöcken sind wir rasch erfolgreich. Paps ist anfangs noch etwas skeptisch, doch nach der dritten Überquerung macht es ihm sichtlich Spaß. Auch wenn heute überall das Wasser runterrauscht: Dieses Wegerl ist wirklich wildromantisch. Wesentlich flotter als letzte Woche erreichen wir den Grabenausgang, wo nun die Sumpfdotterblumen (Caltha palustris) für einen gelben Blühaspekt sorgen. Hier erreichen uns auch die ersten, kräftigen Sonnenstrahlen. Generell ist das Wetter heute sehr gut. Bei rund 18 Grad ist es recht gemütlich. Im Flachland hält sich ja immer noch hartnäckig Nebel. Nachdem ich oberflächlich die geologische Literatur gesichtet habe, ist auch diesbezüglich meine Wahrnehmung geschärft. Tummelten sich entlang des Baches noch die Kalkfelsen, trifft man am Weg nach Westen rasch auf Flysch (oder doch Lunzer Schichten?) mit sandsteinartigen Brocken.

Auch wählen wir heute die richtige Forststraße zur Hanslreith mit ihren saftigen Wiesen. Um nicht zusätzliche Wegmeter zurückzulegen, beschließen wir direkt durch den steilen Wald aufzusteigen. Dank etlicher, größerer Felsbrocken klappt der Aufstieg zur Forststraße recht zügig. Wir folgen der Forststraße nach Westen bis der Rücken der Langfirst auf das Niveau der Straße abfällt. Der gut sichtbare Steig verläuft immer am Rücken und ist durch viele alte Markierungen, als auch Vermessungspunkte nicht zu verfehlen. Teilweise liefern die Vermessungspunkte eine schräge Szenerie, stehen sich doch die Grabsteine in der Gegend herum.

Sehr gemütlich ansteigend folgen wir dem Weg im Fichten-​Buchenwald. Die ersten Sturmschäden können noch südseitig ohne Probleme umgangen werden. An den vielen Lichtungen eröffnen sich recht nette Ausblicke auf die Haller Mauern und in das Hintergebirge, wo sich immer noch der Nebel hält. Die Anlaufalm ist jedoch oberhalb der Nebelgrenze. Nur gut, dass wir uns nicht für die Triftsteigrunde entschieden haben. Der Weg wird nun steiler und felsiger. Ich freue mich ja schon recht auf eine Kraxlerei. Doch diese fällt anders aus als erwartet. Massive Sturmschäden behindern das Weiterkommen am Grat. Die Bäume sind teilweise vierfach gestapelt. Mal oben drüber, dann wieder unten durchkraxeln. So wirklich lustig ist die Angelegenheit nicht, aber es klappt dann doch. Die letzten felsigen Meter am Grat hinauf zum Firsthaupt sind dann nach meinen Geschmack. Am höchsten Punkt legen wir dann eine Jausenpause ein und genießen die Aussicht. Der Abstieg in den Ahornsattel erfolgt dann weglos am Grat. Dieser wird zuletzt sehr steil und wir queren nach Süden auf die saftigen Almwiesen, wo wir auf den markierten Wanderweg treffen, der uns zur Zickerreith führt. Hier ist ausgeschildert: "Pfingsta ist Ruhetag (Außer es is a Feichta)". Paps meint schnippisch: "Du woast eh wos Pfingsta is!". "Eh kloar, zu Pfingsten hot a zua". Paps bricht in Gelächter aus. "Na, des is da Donnerstag!". Upsi Während ich das Auto hole, deponiere ich Paps sowie meinen Rucksack bei der bewirtschafteten Alm. Doch der Straßenhatscher bleibt mir heute erspart. Ein netter Mann aus dem Bezirk Liezen nimmt mich bis zum Holzlagerplatz mit. Retour bei der Alm, treffe ich Autos vom ORF mit Sepp Forcher im Gepäck, die von der Hanslalm kommen.

Fazit: Vor der Windwurf-​Ära war eine Langfirstüberschreitung sicher sehr lohnenswert. Bei den aktuellen Verhältnissen ist diese Unternehmung eher was für Holzknechte und Waldschrate. Trotzdem hat's was: Nämlich einsame Wildnis! Und das ist auch gut so, befindet sich der Langfrist ja im Nationalpark Kalkalpen.

Kommentare

sabina schrieb am 19.05.2009 um 11:08

Hat dein Dad mit dir die Oberösterreichischen Wochentage geübt:
Moda, Eachta, Midicha, Pfingsta, Freida, Saumsta, Sunda
und
"Jo i glaub das woa a recht a schene G'schicht!" würde wohl Sepp Forcher zu eurer Tour sagen!

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