<< Bleckwand

| Übersicht |

Dürres Eck via Westgrat >>

22. April 2009

Kruckenbrettl und Grünburger Hütte

(gepostet im Bereich Berg)

Seebacher.jpgzoomPicture

Schneeherrgott.jpgzoomPicture

KruckenbrettlApril2009.jpgzoomPicture

HepaticaNobilisMutant.jpgzoomPicture

HerbstzeitloseApril2009.jpgzoomPicture

LetsGoBergfexing.jpgzoomPicture

GruenburgerHuette2009.jpgzoomPicture

Baumpracht.jpgzoomPicture

Ahh schon wieder ein Schönwettertagerl mit wolkenlosem Himmel und angenehmen Temperaturen. Zusammen mit Bergfexing-​Parents starten ich gegen 0900 im Rodatal beim Seebachergut (bin heute somit schon wieder im Dunstkreis des Dürren Ecks unterwegs) und folgen der Wegmarkierung entlang der Forststraße hinauf zum Schneeherrgott. Der Frühling hält Einzug ins Land. Unter uns liegt das Seebachergut umgeben von vielen weißblühenden /Birnenbäumen (Pyrus communis). Auch am Wegesrand trifft man einen bunte Mix aus /Dreischnittigem Baldrian (Valeriana tripteris), /Zwergbuchs (Polygala chamaebuxus) und /Kalk-​Blaugras (Sesleria albicans). Bevor wir dem Wanderweg hinauf zum Kruckenbrettl folgen machen wir noch einen kurzen Abstecher auf die Wiese zum Schneeherrgott mit wunderbarer Aussicht. In der Wiese sorgen /Hohe Schlüsselblume (Primula eliator) und /Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) für bunte Farbtupfer. Zurück bei der Abzweigung (mit kurzem Bärlauchintermezzo) steigen wir über die Nordseite in einem Fichtenstangenacker an. Der Weg verläuft in guten Serpentinen und rasch verlassen wir den Forst und erreichen einen Bereich mit teilweise recht urwüchsigen /Rotbuchen (Fagus sylvatica). Von hier ist es dann nur mehr ein Katzensprung zum Gipfel des Kruckenbrettls. Der Gipfel ist etwas anders, befindet er sich doch mitten im Wald. Ohne Pause steigen wir etwas ab und es eröffnet sich ein herrlicher Blick ins Ennstal. Saftig grüne Wiesen geschmückt mit weißblühenden Bäumen. Auf jedem Hügel thront ein mächtiger Vierkanter, die eigentlich eher wie Schlösser wirken. Ein echter Mostschädl muss hierbei einfach folgendes denken: "Bei uns is scho schee, goi!"

Am Rücken mit schönen Wiesen wandern wir nach Süden. Ein auffällig gefärbtes /Leberblümchen (Hepatica nobilis) erregt meine Aufmerksamkeit. Hoppla die Exemplare hier haben ja "gefüllte" Blüten (flore pleno). Sowas hab ich überhaupt noch nie gesehen. Die Staubblätter sind noch vorhanden, aber Fruchtblätter sehe ich keine mehr. Dürfte sich also um eine Durchwachsung der Blüte handeln. Schaut echt lässig aus. Weiter voraus winkt Bergfexing Mum und gibt mir zu verstehen, dass sie einen Krokus gefunden hat. Doch auch hier erlebe ich eine Überraschung. Der Krokus schaut sehr komisch aus. Ich würde die vier hier blühenden Exemplare eher der Verwandtschaft der /Lichtblume (Colchicum vernum) zuordnen. Doch diese wächst in Österreich nur an der Südseite der Gerlitzen in Kärnten. Außerdem erscheinen die Blätter gleichzeitig mit den Blüten. Na dann kann es sich nur um eine /Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) handeln. Tatsächlich findet sich in der Exkursionsflora die Angabe: Sehr selten von Feber bis März: "var. vernale", dann nicht mit Crocus verwechseln. Auch die erste Orchidee des Jahres, das /Blassgelbe Knabenkraut (Orchis pallens) wird gesichtet. Wieder ein Kilo gescheiter geht es nun abwärts zum Messergscheid, einem alten Übergang über den die Produkte der Messerschmieden aus dem Trattenbachtal transportiert wurden. Heutzutage ist das /Trattenbacher Zauckerl, Ergebnis jahrhundertealter Handwerkskunst, in der Umgebung wohl bekannt.

Ein letztes Stückchen durch einen garstigen und dunklen Fichtenforst gelangen wir wieder auf blühende Wiesen. Nun etwas steiler und vorbei an einigen Schneeresten und der Sulzbodenhütte gelangen wir zum Sattel unter dem Hochbuchberg. Die letzten Schneereste lösen sich auf, dazu saftig grüne Almwiesen und ein azurblauer Himmel. Wandererherz was willst du mehr! Flott erreichen wir nun die Grünburger Hütte, wo wir rasch ein sonniges Platzerl an der Hüttenwand ergattern. Heute kein Problem, da Sperrtag. Bis 30. April ist die Hütte nur SA, SO, FT und DI geöffnet. Hmm, ein Bierautomat wie am Schoberstein wäre nicht schlecht ;) Nach längerer Pause brechen wir um 1200 wieder auf und folgen dem Weg in Richtung Rieserberg, verlassen diesen jedoch an der Abzweigung retour zum Seebachergut, wo wir 45 Minuten später eintreffen.

Fazit: Die Kruckenbrettl & Grünburger Hütten Tour gefällt auch im Frühling und ist landschaftlich wohl der schönste Zustieg zur Hütte. Und aus botanischer Sicht habe ich heute auch wieder was gelernt ;)

Kommentar verfassen

Dein Name

Deine Homepage

Dein Kommentar

Anti-SPAM
Bitte mach in die schwarz umrandeten Felder ein Häkchen.


<< Bleckwand

| Übersicht |

Dürres Eck via Westgrat >>