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22. September 2008

Sandsteinstollen bei Viechtwang

(gepostet im Bereich Geologie)

Mundloch.jpgzoomPicture

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Gesteinsschichten.jpgzoomPicture

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Verdammt, jetzt wird es schon zur Gewohnheit ;) Schon wieder sitze ich die ganze Nacht vor der geologischen Karte. Echt fein, dass diese unter /www.geologie.ac.at frei verfügbar sind. Und IrfanView ist auch super! Intensiv habe ich mich diesmal wieder dem Blatt Grünau gewidmet. Genauer gesagt einem alten Stollen im dem Schleif-​ und Wetzsteine abgebaut wurden.

Auf dem Weg retour von Gmunden unternehme ich somit noch einen Abstecher in den Nordosten von Viechtwang zum Bäckerberg. Heute macht sich die lange Recherche bezahlt. Das Gelände ist auch wesentlich einfacher als im Enzenbachtal und schon nach 15 Minuten im Wald finde ich das Mundloch des Stollens. Obwohl ein altes Gefahr-​Graffiti über dem Mundloch thront, montiere ich die Stirnlampe und folge dem recht breiten Stollen. Interessante Sandsteinformation. Die rechte Wand dürfte sich geologisch von der linken unterscheiden. Dort sind immer wieder dezimeterdicke Blöcke von anderen Schichten (Mergel?) unterbrochen. Die Wand wirkt als wäre sie von Menschenhand geschaffen. Schräge Sache. Der Stollen befindet sich in der Rhenodanubische Flyschzone, genauer gesagt in der sogenannten Altlengbach-​Formation. Diese kennzeichnet sich durch quarz-​ und glimmerreichen Sandstein. Erdgeschichtlich wird sie dem /Campanium zugerechnet, einem Zeitabschnitt der Kreidezeit.

Der Stollen, für den Schleifsteinbedarf von Alm-​ und Kremstal, wurde 1946 angelegt und ist rund 100 Meter lang. Ich folge ihm bis zum Ende. Plötzlich hängt da was von der Decke. Ich denke zuerst an ein Holzstück, wie am Beginn des Stollens. Hmm. Scheint definitiv biologisch zu sein… Hat Füße und Flügel... Aha eine Fledermaus! Meine erste die ich überhaupt zu Gesicht bekomme. Ich bin überrascht von der geringen Größe dieser Tiere. Leise und vorsichtig ziehe ich mich zurück, wobei ich noch zwei weitere Fledermäuse entdecke. In Oberösterreich kommen 17 /Fledermausarten (Microchiroptera) vor, von denen alle unter Naturschutz stehen. Hierbei handelt es sich um einen Vertreter der /Hufeisennasen (Rhinolophidae). Entweder um die Große oder Kleine Hufeisennase (Rhinolophus sp.) Beide Arten sind in der Roten Liste angeführt und vom Aussterben bedroht bzw. stark gefährdet!

Im Stollen habe ich natürlich nichts von dem starken Regen, der inzwischen eingesetzt hat, mitbekommen. Also warte ich 15 Minuten bevor ich dann trocken retour zum Auto latsche.

Puh. Bergfexing umfasst inzwischen auch Stollen-​ und Höhlenfexing.

Kommentare

lama schrieb am 23.09.2008 um 21:40

Du scheinst ja langsam aber sicher Joa Konkurrenz zu machen ;)
Coole Aufnahmen!
lG
Martin

Harry schrieb am 23.09.2008 um 22:41

Servus Martin,
Seit neuem machts mir großen Spaß alte Stollen (oder neue Höhlen) zu suchen. Aber natürlich am Besten kombiniert mit einem Spazierer. Und da muss ich dann ja gleich mal mit Joa Kontakt aufnehmen ;)
Gruß
Harry

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