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8. Juni 2008

Cubo de la Galga

(gepostet im Bereich Berg)

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Der gestrige Strandtag hat trotz Sonnencreme mit Schutzfaktor 40 bei Sarah einen gröberen Sonnenbrand hinterlassen. Mit verbrannten Schultern lässt sich natürlich kein Rucksack tragen So bietet sich eine kühle Tour im schönen Urwaldbarranco Cubo de la Galga an. Als Teil des Biospährenreservats Los Tilos wurde hier ein einzigartiges Stückchen Lorbeerwald unter Schutz gestellt. Diese immergrüne Reliktvegetation entstand im Tertiär und war auch in Europa weit verbreitet, bevor diese von den Eiszeiten dahingerafft wurde. In den mitteleuropäischen Buchenwäldern hat dies etwa nur der Efeu (Hedera helix) überlebt. Kennzeichnend für den Lorbeerwald sind die vier bestandsbildenden Lorbeergewächse (Lauraceae) Azoren-​Lorbeer (Laurus azorica), Vinátigo (Persea indica), Barbuzano (Apollonias barbujana) sowie Tilo (Ocotea foetens).

Neugierig starten wir um 1130 am Parkplatz mit kleinen Infohäuschen, wo auch ein Folder für die einzelnen Stationen verfügbar ist. Zuerst latschen wir noch eine Asphaltstraße die anfangs noch von Ruderalflora begleitet wird. Bald jedoch geht der Weg in einen Forstraße über die Vegetation ändert sich. Hui und Farne in sämtlichen Formen gibt es hier. Besonders lässig finde ich den Efeufarn (Asplenium hemionitis) der wie ein Fünfzackenstern aussieht. Immer üppiger und dichter wird nun der Wald. Bäume und Felsen sind moosüberwuchert und schaffen so eine ganz mystische Atmosphäre. Am Boden immer wieder intensiv rote Blätter die von Persea indica stammen.Was für ein extremer Kontrast zur Vulkantour. Und Endemiten gibt's hier zum "saufuaddan". Der Kanaren-​Storchschnabel (Geranium canariense) gedeiht etwa an lichteren Stellen im Wald. Schließlich endet die Forststraße und ein gemütlicher Wanderweg beginnt der gleich durch einen dichten Farndschungel führt. Teilweise sind Abschnitte mit Geländer gesichert damit Wanderer nicht in die tiefen Einschnitte plumpsen

Tja und dann treffen wir auf gigantische Farnwedel. Das wird noch nicht der Wurzelnde Kettenfarn (Woodwardia radicans) sein? Die Wedel sind zwar "nur" 1,5m lang (max bis 2,5m), schauen aber wirklich toll aus. Und Semele androgyna wächst hier auch zahlreich. Leider ohne Blüten oder Früchte, was wirklich cool wäre, da diese quasi direkt dem "Blattrand" entspringen. Eigentlich handelt es sich hier nicht um Blätter sondern sogenannte Phyllokladien (blattartig verbreitete Kurztriebe und somit eine Metamorphose der Sprossachse). Sapperlot und der Kanarenenzian (Ixanthus viscosus) wächst hier auch. Pericallis und Aichryson Spezies werden ebenfalls gesichtet. Ich glaub ich mag Lorbeerwälder

Viel zu rasch endet der Weg in eine Forstraße die uns zum Aussichtsplatz Mirador de la Somada Alta führt. Der stufenförmige Aussichtsplatz ist wohl etwas überdimensioniert. Wie viele Menschen sollen hier bitte Platz haben? 500? Nach einer Rast wandern wir in einen hohlwegartigen Camino hinab, queren eine Straße und gelangen wieder auf einen tollen Wanderweg zurück in den Barranco, wo wir wieder auf den Aufstiegsweg treffen und um 1545 am Parkplatz eintrudeln.

Hui eine tolle Abwechslung. Auch so eine Pflichtour auf La Palma (wobei Los Tilos noch eindrucksvoller sein soll). Da der Anteil des Lorbeerwaldes nur 1% der potentiellen Ausdehnungsfläche beträgt und durch intensive Bewirtschaftung weiter schrumpft, sollte sich ein Naturliebhaber diese Pflanzengesellschaft unbedingt anschauen. Ich glaube ich müsste hier mal einen Botanikausflug unternehmen. Aber die Speicherkarte ist eh prall mit Pflanzenfotos gefüllt.

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